Mein grünes Familienlieblingsgericht: Waldzauber-Risotto mit Bärlauch und Parmesan
Der Frühling ist da – und mit ihm die Zeit, in der bei uns wieder Gummistiefel im Flur rumstehen, die Kinder plötzlich Gänseblümchen überall verteilen und ich mich frage, wie lange der Winter eigentlich gedauert hat, wenn ich jetzt schon über frisches Grün auf dem Teller in Verzückung gerate.
Aber da ist es – Bärlauchzeit!
Und das heißt für mich: Es gibt Waldduft in der Küche, ein bisschen kulinarischen Zauber auf dem Teller und ein Risotto, das auch von meinen kleinen Grünzeugverweigerern begeistert verputzt wird. Ich nenne es liebevoll: Waldzauber-Risotto – denn es hat tatsächlich ein bisschen Magie.
Warum ich dieses Rezept liebe (und meine Familie auch)
Ich geb’s zu: Ich bin ein Fan von Gerichten, die
- einfach sind,
- möglichst wenig Abwasch produzieren,
- nach etwas Besonderem schmecken
- und trotzdem von allen am Tisch gegessen werden (ja, auch vom kleinsten Meckerzwerg).
Das Waldzauber-Risotto schafft genau das. Es ist warm, cremig, voller Geschmack – und so einfach, dass ich es sogar an einem Montagabend hinbekomme, an dem ich eigentlich lieber auf dem Sofa liegen würde. Bärlauch bringt diesen herrlich frischen Knoblauchduft mit, ohne einem beim nächsten Elternabend den Atem zu ruinieren. Und Parmesan geht bei uns sowieso immer.


Wie ich die Kinder mit ins Boot hole (und warum das fast immer klappt)
Eins habe ich gelernt: Wenn meine Kinder beim Kochen mithelfen dürfen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie es später auch essen, auf mindestens 83 %. (Unwissenschaftlich, aber bewährt.)
Also mache ich aus dem Kochen eine kleine Geschichte. Ich erzähle ihnen, dass Bärlauch der Waldknoblauch der Elfen ist, der nur im Frühling wächst – und dass man ganz besonders leise sein muss, wenn man ihn schneidet, weil man sonst die Waldtiere erschreckt. (Klingt verrückt? Funktioniert super.)
Die Kinder dürfen dann:
- den Bärlauch mit der Schere klein schnippeln
- Parmesan reiben (was meistens in einem kleinen Käse-Diebstahl endet)
- die Brühe nach und nach in den Topf gießen
- und natürlich mit dem großen Löffel rühren (der „Zauberlöffel“, versteht sich).
Sie sind stolz wie Bolle – und ich habe plötzlich zwei kleine Küchenhelfer mit glänzenden Augen.
Meine besten Tricks für entspanntes Familienkochen
Jetzt mal ehrlich: Kochen mit Kindern ist nicht immer entspannt. Es ist manchmal ein bisschen wie Jonglieren mit rohen Eiern – auf einem Einrad – während jemand an deiner Hose zieht.
Aber mit ein bisschen Vorbereitung (und der richtigen Erwartungshaltung) wird’s sogar richtig schön.
Hier meine bewährten Tricks:
- Ich mache vorher alles bereit. Zutaten abwiegen, Gemüse waschen, Brühe vorbereiten – so können die Kids gleich loslegen, ohne dass ich ständig aufpassen muss.
- Jedes Kind hat eine Aufgabe. Einer schneidet (mit der Kinderschere), einer rührt. Das verhindert Streit. Meistens.
- Ich plane extra Zeit ein. Wenn’s später wird, gibt’s halt mal Abendbrot im Schlafanzug. Kein Drama.
- Ich bin großzügig mit Lob. Auch wenn das halbe Risotto auf dem Boden landet. „Wow, wie du das gerührt hast! Das sieht ja schon ganz cremig aus!“
Und falls es doch chaotisch wird: Ich atme tief durch, mache ein Foto für später (Stichwort: Erinnerungen sammeln statt Stress haben) und erinnere mich daran, dass ich das hier ja eigentlich liebe. Wirklich.

Kochutensilien
- Großer Topf oder tiefe Pfanne
- Holzlöffel (Zauberlöffel optional)
- Reibe
- Kinderschere für den Bärlauch
Zutaten
- 250 g Risottoreis z. B. Arborio
- 1 kleine Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- ca. 800 ml heiße Gemüsebrühe
- 1 große Handvoll frischer Bärlauch ca. 50 g
- 50 g frisch geriebener Parmesan plus extra zum Bestreuen
- 1 EL Butter
- Salz & Pfeffer nach Geschmack
- Optional: Erbsen Mais, Karottensterne
Zubereitung
- Zwiebel schälen und fein würfeln. Bärlauch waschen, trocken tupfen, in feine Streifen schneiden (Kind darf mithelfen!).
- Olivenöl im Topf erhitzen, Zwiebel glasig dünsten. Risottoreis einrühren und kurz mitrösten, bis er leicht durchsichtig wird.
- Nach und nach die heiße Brühe dazugeben, immer gut umrühren – dabei dürfen die Kids fleißig helfen. Das dauert ca. 20 Minuten.
- Kurz vor Ende den Bärlauch und die Butter unterrühren.
- Vom Herd nehmen, Parmesan einrühren. Noch einmal abschmecken. Fertig!
- Wer mag, dekoriert das Ganze mit ein paar bunten „Ess-Schätzen“ wie Erbsen oder Karottensternen.
Kleine Extras, die das Gericht noch kindertauglicher machen
Ich finde, Risotto ist an sich schon ein toller Einstieg für „mehr Gemüse im Alltag“. Die Konsistenz ist weich, der Geschmack mild – und mit ein paar bunten Extras wird’s sogar ein kleiner Hingucker.
Meine Kinder stehen besonders auf:
- bunte Erbsen oder Maiskörner als „Goldtaler“
- Gemüsesterne aus Karotten (einfach mit Ausstechern)
- ein Smiley aus Parmesan auf dem Teller
- oder kleine Tierformen, die sie aus dem Risotto formen dürfen („Guck mal Mama, ein Bärlauch-Igel!“)
So wird aus einem simplen Essen ein echtes Erlebnis. Und für mich ein kleiner Küchenmoment, den ich in mein Mama-Herz packe.
Mein Fazit: Frischer Frühling auf dem Familienteller
Es gibt Rezepte, die machen satt. Und es gibt Rezepte, die machen glücklich. Dieses hier gehört ganz klar zur zweiten Kategorie. Es riecht nach Wald, schmeckt nach Frühling und bringt sogar meine kleinen Gemüsekritiker zum Schmunzeln.
Wenn ich nach einem langen Tag keine Lust auf Diskussionen habe, was heute gegessen wird – dann kommt dieses Risotto auf den Tisch. Und meistens kommt danach sogar ein: „Mama, das kannst du nochmal machen.“
Das nenne ich Familienmagie.
Beliebte Kategorien: